Erfolg mit Doppelspitze NRW-Landesverbandstagung der Unternehmerfrauen im Handwerk

Weniger „Mädchen für alles“, sondern mehr Führungskraft – das sollen die mitarbeitenden Frauen im Handwerk sein. Dafür macht sich der Verein Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) stark. Unter dem Motto „Arbeitswelten von Morgen“ fand gestern (09.03.2012) im Bildungszentrum Ardeystraße der Handwerkskammer Dortmund die NRW-Landesverbandstagung der UFH statt.

 

Anforderungen steigen

Frauen tragen ganz entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg der knapp eine Million kleinen und mittleren Unternehmen im Handwerk bei“, betonte   Handwerkspräsident Otto Kentzler. In Dortmund gibt es allein gut 4.000 Handwerksbetriebe mit rund 32.000 Beschäftigten. „Die Anforderungen an die Betriebsführung steigen“, stellte Tatjana Lanvermann, NRW-Landesvorsitzende der UFH, fest. „Zwei Köpfe, die mit unterschiedlichen fachlichen Fähigkeiten die Segel in die gleiche Richtung setzen, kommen schneller ans Ziel.“

Betriebe mit einer qualifizierten Doppelspitze behaupteten sich besser auf dem Markt. „Sie schneiden auch beim Rating der Banken nachweislich besser ab.“ Die 43-Jährige spricht aus Erfahrung, denn mit ihrem Mann leitet sie einen Heizungs-und Sanitärinstallationsbetrieb mit 40 Mitarbeitern in Borken. Darüber hinaus ist sie Mutter von drei Kindern. Gerade im Handwerk habe die Familie einen besonderen Stellenwert, Handwerksbetriebe seien familien- und kinderfreundlich. „Diese Stärke müssen wir in Zukunft noch deutlicher nach außen tragen“, so Tatjana Lanvermann, „denn dieses kann ein großer Vorteil bei der Fachkräftesicherung sein.“

Damit es mit der qualifizierten Doppelspitze klappt, ist Fort- und Weiterbildung ein großes Thema für die Unternehmerfrauen. Der Verein in Dortmund macht dazu spezielle Angebote. Die Vorsitzende Brigitte Uschkamp würde ihre Truppe gern schlagkräftiger machen, mit nur 15 Mitgliedern kann sie Zuwachs gut vertragen. „Bei uns ist der Erfahrungsaustausch unter den Frauen ein wichtiges Thema“, lockt sie.

Mehr Meisterinnen

Übrigens: Frauen arbeiten nicht nur in den Betrieben ihrer Männer oder Väter mit, immer mehr erwerben selbst den Meisterbrief. In Dortmund waren 2011 bereits 24 Prozent der frisch gekürten Meister weiblich. Bundesweit liegt der Anteil bei 20,1 Prozent. 1991 waren es nur elf Prozent.

Quelle: Ruhr-Nachrichten 10.03.2012

Autorin: Bettina Kiwitt

Presseartikel_Mitgliederversammlung

Im Nachfolgenden die Rede der Landesvorsitzende Tatjana Lanvermann