Barrierefrei und komfortabel wohnen

Am 15. Juni 2011 fand im Rathaus Oeding eine gemeinsame Informationsveranstaltung der Gemeinde Südlohn mit der Kreishandwerkerschaft Borken zu den Themen „Barrierefreiheit und Komfort“ sowie „Personen- und haushaltsbezogene Dienstleistungen“ statt.

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Die Vorträge richteten sich vor allem an ortsansässige Betriebe und Dienstleister. So konnten Südlohns Bürgermeister Christian Vedder und Christoph Bruns, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken, zahlreiche interessierte Zuhörer begrüßen.

Diese erfuhren zu Beginn von Dr. Kai Pagenkopf von der Firma NeumannConsult aus Münster, warum es so wichtig ist, sich als Betrieb oder Dienstleister mit diesen zukunftsträchtigen Marktchancen näher zu beschäftigen. Unter dem Thema „Demographie und seine Chancen“ machte Pagenkopf deutlich, dass der Kreis Borken in den nächsten Jahren wächst. Pagenkopf nannte eine Bevölkerungszunahme von 2,4 % für den Kreis – allerdings mit Unterschieden in den einzelnen Städten und Gemeinden.

„Da der Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung stark ansteigt, steigt der Bedarf an barrierefreien und komfortablen Wohnformen und zunehmend wird auch Unterstützung im Haushalt benötigt.“, so Pagenkopf. Bereits jetzt bräuchten Familien externe Hilfestellung für die unterschiedlichen Anforderungen aus Familie und Beruf sowie aus Pflege und Beruf.

Heidi Bülow von der Handwerkskammer Münster untermauerte in ihrem Vortrag „Wohnen im Wandel“ die Aussagen mit anschaulichen Beispielen. Sie verdeutlichte den Aspekt des Wohnkomforts, der Menschen jeden Alters immer wichtiger wird. Das gilt sowohl für die Generation 50+, bei denen die Kinder oft schon aus dem Haus sind, als auch für Familien mit Kindern. Bereiche wie „stufenloser, ebener Zugang im gesamten Wohnbereich, intelligente Haustechnik, barrierefreie und energetische Sanierung unter Berücksichtigung von Einbruchschutz“ wurden von Frau Bülow näher erläutert.

Firmen könnten sich in einer Betriebsdatenbank registrieren lassen und so Verlinkungs- und Vernetzungsmöglichkeiten nutzen und bieten.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wohnen-im-wandel.de. Dort werden auch Informationen zu Förderprogrammen genannt.

Ferner bietet die Handwerkskammer Münster ein passendes Seminar an, in dem man sich zum Fachplaner für barrierefreies und komfortables Wohnen fortbilden kann. „Der Start für das nächste Seminar ist ab Januar 2012 geplant.“, so Bülow.

Als weiterer Referent stellte Dr. Frank Kühn-Gerhard von der Handwerkskammer Münster das Projekt „Netzwerk personen- und haushaltsbezogene Dienstleistungen ConFM“ vor. „ConFM“ steht für „Consumer Facility Management“. Dabei geht es darum, ein Netzwerk (Cluster) zu schaffen, die Kooperationsbildung voranzutreiben und Akteure aus allen Bereichen zusammenzuführen, um in Zukunft ganzheitliche Leistungen anbieten zu können. „Im Idealfall ruft ein Kunde z. B. bei einem Sanitärbetrieb an. Durch vorhandene Netzwerkverbindungen kann dieser dann sofort auch Ansprechpartner nennen, die andere Bereiche wie Pflegedienstleistungen oder auch ganz einfache Dinge wie das Einkaufen oder Herausbringen von Mülltonnen, etc. abdecken“, so Kühn-Gerhard.

Für die Zukunft wird dieser Aspekt sicherlich immer wichtiger, schließlich handele es sich auch „um eine Beschäftigung mit der eigenen Zukunft, denn in 10 bis 20 Jahren sind wir dran“, gab Kühn-Gerhard ohne Umschweife zu.

Fragen zu dem Thema beantwortet auch gerne Herr Thomas Venhorst von der Kreishandwerkerschaft Borken – selbst Energieberater und Fachplaner für barrierefreies und komfortables Wohnen. Er ist unter der Ruf-Nr. 02871 / 25 24-27 zu erreichen.

Eine weitere Informationsveranstaltung zu diesem Thema findet am Dienstag, 28.06.2011um 17:00 Uhr im Rathaus der Gemeinde Raesfeld statt. Interessierte Betriebe und Dienstleister können sich noch unter 02871 2524-27 anmelden.