„Zukunfts-Initiative Handwerk“ soll landesweit „Klima von Innovation und Wettbewerbsstärkung“ bringen

Düsseldorf (LGH). „Wir wollen mit der Zukunfts-Initiative Handwerk Nordrhein-Westfalen neue Themenfelder für die Unternehmen erschließen. Sie sollen veränderte Marktanforderungen und gewandelte gesellschaftliche Bedürfnisse schneller erkennen und geeignete Lösungsstrategien entwickeln können. Dies soll ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und dazu beitragen, Arbeitsplätze im Handwerk zu sichern und zu schaffen.“ Mit diesen Worten stellte Wirtschaftsministerin Christa Thoben ein Projekt vor, das sich als breit angelegtes Unternehmensentwicklungskonzept versteht. Die Kreishandwerkerschaft Borken ist Partner im Projekt und wird sich aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen im Bereich Außenwirtschaft engagieren.

In Seminaren, Workshops und rund 5.000 direkten Unternehmensberatungen sollen mit der „Zukunfts-Initiative Handwerk Nordrhein-Westfalen“ in den kommenden drei Jahren neue Geschäftsfelder für die rund 175.000 handwerklichen Unternehmen erschlossen werden. Dabei geht es unter anderem um neuartige Produkte und Dienstleistungen in einer älter werdenden Gesellschaft, um Marketingkompetenz und die Erschließung von Auslandsmärkten. Die Zukunfts-Initiative ist dabei Bestandteil des Mittelstandspaketes VI, das die Landesregierung im Sommer beschlossen hat. Sie wird koordiniert und getragen von der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH). Partner vor Ort sind alle sieben Handwerkskammern in NRW, neun wichtige handwerkliche Fachverbände*), der Unternehmerverband Handwerk NRW (LFH), die Bildungszentren des Baugewerbes und die Kreishandwerkerschaft Borken.

Offiziell gestartet ist die Zukunfts-Initiative am 1. Juni. Die Gesamtkosten betragen zwölf Millionen Euro. Davon werden 8,6 Millionen durch das NRW-EU-Ziel-2-Programm finanziert, unter anderem aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die restlichen 3,4 Millionen Euro bringen die Spitzenorganisationen des Handwerks auf.

Grundlage für die Zukunfts-Initiative waren die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt Handwerk NRW, die das Wirtschaftsministerium, der Westdeutsche Handwerkskammertag und die LGH durchgeführt hatten, sowie eine Studie der Baseler Prognos AG. Das neue Projekt baut aber auch auf einer Reihe von Aktivitäten der LGH und des NRW-Handwerks auf, die jedoch bislang zumeist auf das alte Ziel-2-Gebiet, im Kern das Ruhrgebiet beschränkt waren. „Mit der Zukunfts-Initiative soll nun landesweit eine große Breitenwirkung erzielt werden. In einem Klima von Innovation und Wettbewerbsstärkung wollen wir die Handwerksunternehmen in allen Regionen in NRW an die Herausforderungen der Zukunft heranführen und sie für die damit verbundenen Chancen sensibilisieren“, erklärte der Geschäftsführer der LGH, Reiner Nolten.

Vor allem in der Zukunftswerkstatt waren die Bewältigung des Demografischen Wandels, die Marketing- und Dienstleistungskompetenz der Unternehmen und ihre außenwirtschaftliche Kompetenz als Themenfelder herausgearbeitet worden, die große Bedeutung für die Zukunftsfestigkeit des NRW-Handwerks haben. Die Erkenntnisse der Zukunftswerkstatt sollen daher jetzt in konkrete betriebliche Strategien umgesetzt werden.

Die Kunden der kleinen und mittelständischen Betriebe können durchaus auch jenseits der Grenzen leben. Das deutsche Handwerk hat dort einen sehr guten Ruf und könnte nicht zuletzt mit seinem hohen technischen Standard und seiner Produktvielfalt noch deutlich mehr Umsatz im Ausland machen, als dies heute der Fall ist. Die Information über Märkte und Marktchancen, aber auch über die Risiken dort und die Möglichkeiten, diese zu minimieren, ist daher das Ziel des dritten Sektors der Zukunfts-Initiative. Auf der Basis des breiteren Wissens sollen dann die interessierten Betriebe gezielt an Auslandsmärkte herangeführt werden, um so ihren heimischen Standort zu stärken. Im Bereich Demografischer Wandel geht es nicht nur um die Auswirkungen der „Vergreisung“ der Bevölkerung, sondern auch um Trends wie die immer stärkere Berufstätigkeit von Frauen oder den weiter wachsenden Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie werden als Herausforderung und als Chance gesehen, auf die sich die Unternehmen intern, also in ihrer Personalpolitik, sowie hinsichtlich ihrer Angebote und Marktaktivitäten einstellen müssen.

Marketing- und Dienstleistungskompetenz sind heute zunehmend strategische und ganzheitliche Anforderungen an eine wettbewerbsfähige Unternehmensplanung und -führung. Nötig sind dafür fachliche Kompetenzen, aber auch Markt- und Methodenwissen. Die Zukunfts-Initiative will auf diesem Feld Ansätze entwickeln und propagieren, die an die speziellen Bedürfnisse von kleinen und mittleren Betrieben angepasst sind und eine konsequente Ausrichtung auf die Kunden unterstützen.

*) Im Einzelnen sind das der Bäckerinnungs-Verband Westfalen-Lippe, die Baugewerblichen Verbände, der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik, der Fachverband Metall NRW, der Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW, der Fachverband des Tischlerhandwerks NRW, der Fleischerverband NRW, der Landesinnungsverband für das nordrheinische Steinmetz- und Bildhauerhandwerk und der Maler- und Lackiererinnungsverband Nordrhein.

Ansprechpartner

Ansprechpartner für weiterführende Fragen zu dem Projekt ist:

Frau Hildegard Bongert-Boekhout
Kreishandwerkerschaft Borken EU-Referat

Johann-Walling-Str. 30
46325 Borken

Tel: 02861-89209-15
E-Mail: h.bongert@kh-borken.net

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie unter: http://www.lgh.de/front_content.php?idart=2040

Dieses Projekt wird gefördert durch

Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie Europäische Union Ziel2.NRW

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