Handwerk und Tradition: Schuhmacher feiern Crispinusfest mit traditionellem Bockwurstverzehr

Am 25. Oktober 2012 feierten die Schuhmacher das Crispinusfest im Kolpinghaus in Bocholt. Zur Tradition gehört der Verzehr einer 27 cm langen Bockwurst.

Die Schuhmacher-Innung wurde nachweislich im Jahre 1406 als zweite Gilde der Stadt Bocholt gegründet. Crispinus ist der Schutzpatron der Schuhmacher – im Übrigen gibt es in Bocholt einen Crispinusplatz und eine Crispinusstraße.

Am 25. Oktober eines jeden Jahres feiern die Schuhmacher zunächst einen Gottesdienst für die Verstorbenen der Schuhmacherfamilie. Nach der Messe treffen sich dann alle im Kolpinghaus zur Pflege der Kollegialität. Langjähriger Brauch ist hierbei wie schon erwähnt, der Verzehr einer 27 cm langen Bockwurst.

Der ehemalige Kreishandwerksmeister und Oberbürgermeister der Stadt Bocholt, Otto Kemper, hat diese Tradition eingeführt. Kemper als Schreinermeister hatte stets einen Zollstock in der Tasche, mit dem er die Länge der Wurst kontrollierte.

Auch an diesem Morgen wurde sogar der Zollstock rausgeholt und Johann Jamin, stellvertretender Obermeister der Innung für Raumausstatter-, Schneider- und Schuhmacher-Handwerk des Kreises Borken und  Christoph Bruns, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken, konnten unter den prüfenden Blicken der Anwesenden feststellen: Die Länge der Wurst beträgt tatsächlich 27 cm.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass es sich lohnt, diesen schönen alten Brauch zu erhalten und jedes Jahr aufs Neue mit Leben zu erfüllen.