Die „Regionale Fachkräftesicherung durch Inklusion“ wurde vom 01.08.2015 bis zum 31.07.2018 im Rahmen des BMAS Sonderprogramms „Inklusionsinitiative für Ausbildung und Beschäftigung“ zur intensivierten Eingliederung und Beratung von schwerbehinderten Menschen gemeinsam von der Agentur für Arbeit Coesfeld und den Jobcentern der Kreise Borken und Coesfeld angeboten. Durchgeführt wurde das Projekt von dem Trägerverbund Kreishandwerkerschaft Borken, Berufsbildungsstätte Westmünsterland und den Handwerksbildungsstätten e. V. Coesfeld der Kreishandwerkerschaft Coesfeld.

Ziel:

Kernziel des Projektes war die Verbesserung der lokalen/regionalen Bedingungen für schwerbehinderte Menschen in ihrem Zugang zum ersten Arbeitsmarkt, insbesondere durch die Begründung neuer Beschäftigungsverhältnisse. Außerdem sollte dieses Projekt einen neuen Ansatz bei der individuellen Integration erproben und Unternehmen verstärkt für die Belange schwerbehinderter Menschen sensibilisieren. So sollten mittel- und langfristig zusätzliche Arbeitsplätze für behinderte Menschen geschaffen werden.

Zielgruppe:

Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte schwerbehinderte Menschen und ihnen Gleichgestellte mit Wohnsitz in den Kreisen Borken und Coesfeld aus dem Rechtskreis SGB II und SGB III. Ebenso richtete sich dieses Projekt an Arbeitgeber, die einem leistungsfähigen Menschen mit Behinderung eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt bieten wollten und Hilfestellung benötigten oder Fragen hatten.

Angeboten wurden:

  • Bewerbervorschläge nach betrieblichem Anforderungsprofil inklusive Arbeitserprobung zum Abgleich des Kompetenzprofils
  • Beratung bei der Einrichtung von behindertengerechten Arbeitsplätzen und Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln
  • Beschäftigungsbegleitende Hilfen und Netzwerkarbeit
  • Coaching und Beratung für Arbeitgebende und Arbeitnehmende
  • Einzelberatung und berufliche Orientierung
  • individuelle Vermittlungsstrategien
  • Unterstützung im Bewerbungsprozess

Kosten:

Für die Teilnehmenden entanden keine Maßnahmegebühren. Die Kosten für die Maßnahmedurchführung wurden vollständig durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichfonds übernommen.

Nachfolgend aufgeführt erhalten Sie eine kurze Zusammenfassung der Projektergebnisse:

Zielsetzung dieses Projektes war es, schwerbehinderte Menschen und ihnen Gleichgestellte als Fachkräftepotential in das Bewusstsein der Unternehmen zu rücken und gemeinsam mit den Unternehmen die Beschäftigungssituation für schwerbehinderte Menschen in den Kreisen Borken und Coesfeld nachhaltig zu verbessern.

Das Projekt war in den genehmigten drei Jahren Laufzeit im Kreis Borken für 60 TN-Plätze und im Kreis Coesfeld für 30 TN-Plätze mit laufendem Einstieg vorgesehen. Die Plätze wurden jeweils paritätisch von den Jobcentern und der Bundesagentur für Arbeit besetzt. Es wurde vereinbart, dass Im Jahresverlauf 15 TN-Plätze zeitgleich mit laufendem Einstieg den schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Teilnehmenden in den beiden Kreisen zur Verfügung stehen.

Ein Beratungsteam des Trägerverbunds KH Borken, KH Coesfeld und BBS, das sich anteilig aus sozialpädagogischen Fachkräften, Anleiter*innen, werkpädagogischen Fachkräften, teilnehmerbezogener und betriebsbezogener Integrationsbegleitung sowie einer psychologischen Fachkraft zusammensetzte, inkludierte im Rahmen einer

  1. individuellen und
  2. regional, betrieblich ausgerichteten Strategie

den schwerbehinderten Menschen in einem Zeitrahmen von i.d.R. 6 bis maximal 12 Monaten auf den lokalen Arbeitsmarkt. Das Projekt konzentrierte sich auf Menschen, bei denen neben der Schwerbehinderung multiple Vermittlungshemmnisse hinzukommen.  

Dabei wurde auf der Basis jahrzehntelanger Arbeit des Trägerverbundes in einem stabilen Netzwerk eine Eingliederungsquote für die Gruppe der unter 50 Jährigen von 30% prognostiziert, bei den über 50 Jährigen wurde eine Eingliederungsquote von mindestens 20% angestrebt.

Ergebnisdarstellung im Überblick:

  • Die Projektpartner haben in der sehr komplexen Projektstruktur (zwei Landkreise, drei operativ tätige Bildungsträger und zwei Rechtskreise) sehr vertrauensvoll und effizient zusammengearbeitet.
  • Die insgesamt 90 TN-Plätze wurden vollständig ausgelastet. Es bestand zudem immer eine Warteliste zur Teilnahme an diesem Projekt.
  • Die individuelle Integrationsstrategie hat sich als Erfolgsgarant herausgestellt, d.h. den Teilnehmenden konnten in einem flexiblen und mit ausreichend Zeit versehenen Beratungsrahmen/ Setting neue berufliche Perspektiven eröffnet werden.

Die regional, betrieblich ausgerichtete Integrationsstrategie mit dem Schwerpunkt der Beratung und Öffnung der regionalen Betriebe für diese Zielgruppe – losgelöst von der Vermittlung konkreter Teilnehmender – musste zwischenzeitlich konzeptionell modifiziert werden. Dieser Konzeptschwerpunkt wurde daraufhin stärker mit der individuellen Integrationsstrategie verzahnt.

Der Hauptgrund der Umsetzungsproblematik für diese Integrationsstrategie lag vor allem darin, dass die regionalen Betriebe in den beiden Kreisen durch den enormen konjunkturellen Aufschwung  in den letzten Jahren und einer Arbeitslosenquote von ca. 3,5 Prozent für solche Beratungsprozesse kaum Zeit zur Verfügung stellten. 

  • Die Ergebnisse in Bezug auf die Eingliederungsquoten bei Teilnehmenden unter 50 Jahren lagen über den gesamten Projektzeitraum bei 46 % (Projektprognose lag bei 30 %), bei den Teilnehmenden über 50 Jahren bei 19 % (Projektprognose lag bei 20 %).

Hervorzuheben ist auch, dass durch die intensiven Beratungs-/Eingliederunsprozesse auch für die Teilnehmenden, bei denen keine direkte Eingliederung auf den regionalen Arbeitsmarkt gelang, die berufliche Perspektiventwicklung Fortschritte gemacht hat: Beispielsweise wurde die Einsicht entwickelt, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Kontakt:

berufsintegration@khborken.de
 
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Agentur für Arbeit, Logo Kreis COE Jobcenter
kh-borkenBBS, Ahaus

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